Rund ums Wettersteingebirge mit Hundebegleitung. Ein Bilderbericht.

Anfang Juli. Die Webcam am Gipfel der Zugspitze, beziehungsweise am Münchner Haus, gibt grünes Licht für Wanderer. Die Schneemenge ist überschaubar und der Klettersteig schon seit einigen Wochen freigegeben. Okay, ab nach Grainau und gegen 13 Uhr machen wir uns auf den Weg zum vertikalen Vergnügen.

Der Wetterbericht sagt irgendwas durchwachsenes, was uns hitzebedingt lieber als durchgehend strahlender Sonnenschein ist. Die obere Hälfte der Höllentalklamm ist hinter Wolken versteckt.

Kurz vor Abfahrt hatte mir der Postbote noch neue Laufschuhe in die Hand gedrückt. Ein gutes Omen.

An der Hammersbacher Hütte geht es gerade hinauf zur Höllentalklamm. Wir biegen heute aber gleich mal links ab Richtung Kreuzeck, denn die Höllentalklamm möchte ich mir für nächste Woche (Zugspitz-Dogtrekking) aufheben.

Während des Aufstiegs gibt es erfrischende Verpflegungsstellen.

Dieser Waldweg war letztes Jahr um diese Zeit aufgrund der Folgen eines Unwetters gesperrt.

So langsam gewinnen wir an Höhe und somit auch an Aussicht.

Schon bald sind wir oben am Bergkamm angekommen, zwischen Kreuzeckhaus und Hochalm.

Wir laufen schnurstracks an der Hochalm vorbei. Es ist 15 Uhr 30.

Wenn man über Höllentalklamm und Knappenhäuser nach oben marschiert, dann ist dies die Zielgerade zur Hochalm.

Wir sind noch frisch & fidel und laufen die langweilige Fahrspur weiter nach oben Richtung Bernadeinsteig.

Der Bernadeinsteig ist immer wieder ein Highlight. Rechts wunderschöne Felskulissen, …

vor uns ein grandioser Trail …

… und links verändert sich die Aussicht bei jedem Kilometer, den wir hinter uns bringen.

In der unteren Hälfte des Bernadeinsteigs führt uns ein Felsentor in den Wald.

Eine kurze, mit einem Seil gesicherte, steile Stelle gibt es dann auch noch.

Schon lange hat uns das Rauschen der Partnach begleitet. Jetzt, bei der Bockhütte, können wir dort unsere Wasservorräte wieder auffüllen.

Kasimir und Melvin sind noch frisch, also versuche ich es auch zu sein.

Es geht an der Partnach entlang nach oben.

Ein Kollege, freilaufend, begrüßt uns.

Eine der schönsten Badewannen, die ich kenne…

… und ein ausgezeichneter Durststiller.

Der Weg zur Reintalangerhütte ist steinig. Für viele Hunde wäre es jetzt an der Zeit, die Booties aufzuziehen.

An der Reintalangerhütte angekommen ist der sympathische Biergarten kaum frequentiert. Es ist mittlerweile 17:30 Uhr.

Wir ziehen weiter nach oben, ohne Pause, denn ich will noch bei Tageslicht den Zugspitz-Gipfel erreichen und das könnte knapp werden.

Das Reintal verschwindet langsam aber sicher unter uns.

Kasimir hat beim Aufstieg zur Knorrhütte eine alte Höhlenmalerei entdeckt.

Wir erreichen das Zugspitzplatt.

Die Wolken hängen tief. Suchbild: Na, wer kann hier die Knorrhütte erkennen?

Kasimir und Melvin warten auf die Bedienung. Sie sind die einzigen Gäste auf der Knorrhütten-Terrasse.

Schön, wie die Wolken, welche im Wettersteingebirge hängen, von der abendlichen Sonne bestrahlt werden.

Mit diesen Schafen bin ich mittlerweile per-Du, so oft wie ich hier schon war.

Der westliche Rand des Zugspitzplatts.

Ein Blick zurück. Wir steigen weiter nach oben und lassen die Wolkendecke unter uns.

Schnee ist hier auf gut 2300 Meter noch Mangelware. Das habe ich, auch im Juli, schon ganz anders erlebt.

Ah, jetzt kommen sie. (Ich spreche von den Schneefeldern.)

Auf 2400 Meter schaut die Welt gleich viel weisser aus.

Klar, so ein gemütlicher Grillabend an einem lauen Juli-Abend hat schon auch seinen Reiz.

Aber den Abend hier im hochalpinen Gelände zu verbringen ist etwas ganz Besonderes.

Die Rodelhütte am Fuß des Zugspitz-Klettersteigs.

Wir nähern uns über das steile, ungemütliche Geröllfeld dem Schneefernerhaus.

Kasimir fühlt sich im Klettersteig nicht heimisch, aber er zieht das mir zuliebe durch. Wir gehen aber heute nicht ganz nach oben, da die Sichtweite zum Teil unter 10 Meter beträgt und erfrischende Windböen mit vielleicht 50 oder 60 km/h dafür sorgen, dass ich krampfhaft das Seil umklammere. Hinauf wäre ich sicherlich irgendwie gekommen, aber unter diesen Bedingungen den Abstieg wagen? In der Dunkelheit? Nein danke, lieber nicht.

Ein Blick zurück auf´s Zugspitzplatt.

Es ist 21 Uhr. Die Gipfel färben sich rötlich.

Noch ein Suchspiel: Das Münchner Haus bzw. dessen derzeitige Baustelle.

Die Wolkendecke scheint sich tatsächlich auf das Wettersteingebirge zu begrenzen.

Der Zugspitz-Gletscher.

Und noch ein kitschiges Bild.

Ich nutze die letzten Sonnenstrahlen, um noch ein paar farbintensive Fotos zu schießen.

Toll.

Wir müssen uns langsam aber sicher wieder auf den Weg zurück zur Knorrhütte machen.

Bis zur Hütte möchte ich noch ohne Stirnlampe auskommen.

Es ist kurz vor 22 Uhr. Die Schafe stellen sich schonmal auf, um gezählt zu werden. Das macht man doch so um diese Uhrzeit.

Die abendliche Hüttengaudi ist in der Knorrhütte vom im Gange. Ich fülle unterhalb der Hütte am Brunnen meine Wasservorräte auf, knipse die Stirnlampe an und dann machen wir uns auf den Weg nach Österreich via Gatterl.

Beinahe hätte ich ihn übersehen.

Im Dunkeln ist der Weg zum Gatterl gar nich einfach zu finden, da die Markierungen teils recht weit auseinander liegen und der Pfad streckenweise kaum ersichtlich ist. Nach ein paar kleineren Irrläufern erreichen wir den Steinmännchenfriedhof kurz vor dem Gatterl.

Dogtrekker brauchen keine Grenz-Zäune, sie klettern einfach drüber. Aber egal, hier ist ja eh offen.

Melvin und Kasimir stürzen sich nach unten und verlassen sich voll und ganz auf mich. Optimisten…

Noch einer, der heute Nacht nicht schlafen will.

Django sagt: Deine Frist ist abgelaufen, Jäger.

Verdammt, ich habe mein Wanderweg-Stempelheft zuhause vergessen.

Naja, dann muss ich ihn irgendwie nachtragen.

Wiesensteig, Koppensteig und einige andere schöne Wege hat die österreichische Seite unserer Tour zu bieten. Bei den faden Fahrbahnen des Skigebiets muss man halt durch.

Eine stilvolle Verpflegungsstelle.

Wir schleppen uns den Skihang hoch. Oben angekommen geht´s aber erst richtig zur Sache, denn wir wollen das Gamskar überqueren. Das ist die GoldEdition-Schleife unserer Tour.

Die Nacht ist jung (2.30 Uhr). Ein Blick zurück nach Ehrwald.

Der Steig hört gar nicht mehr auf. Schon bald erreichen wir wieder die 2000er Marke.

Total abgefahren. Das ist die fahrlässigste “Brücke”, die ich jemals überquert habe. Draufgelegt und gut ist´s. Sie rutschte sogar aufgrund unseres Gewichts ein paar Zentimeter nach unten. Bin gespannt, ob sie nächste Woche überhaupt noch da ist.

Der Wind pfeift, als wir oben den Kamm erreichen. Aber der Empfang ist gigantisch.

Alte Bergsteiger-Regel: Wo´s nach oben geht, da geht´s auch wieder nach unten. Diese hundeunfreundliche Passage ist glücklicherweise nicht allzu lang.

Nicht alle Stellen, welche aus Sicherheitsgründen mit einem Seil gesichert sein sollten, sind dies auch. Aber immerhin liegt das Seil schon bereit.

Ein Seil und eine Markierung, mehr braucht man nicht, um morgens um 3.30 Uhr glücklich zu sein.

Das erste Licht des neuen Tages. Unter uns sollte irgendwo der Eibsee sein.

Eine wunderschöne Nacht geht zu Ende.

Wir schlurfen den Hang entlang und verlieren langsam aber sicher an Höhe.

Auf zum Eibsee.

Der Tag verspricht, sommerlich zu werden. Ich bin schon längst wieder mit T-Shirt unterwegs. Die kurze Hose war für die komplette Nacht absolut ausreichend.

Kitsch am Morgen.

Haha, Kasimir im 70er Polaroid Look.

Schlafmangel kann zu Halluzinationen führen. Wir sind auf dem Höhenweg Richtung Grainau, unserem Ausgangspunkt, unterwegs.

Back from the map.

Die Tour ist nur für sehr ausdauernde Hunde geeignet. Laut Wanderführer benötigt man dafür eigentlich 4 Tage.

Vielen Dank an Anja von Hundwegsam für den GPS-Track, auf den ich mich zu 100% verlassen konnte!